Neues Zeughaus Mainz, Mainz

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Neues Zeughaus Mainz

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Das Neue Zeughaus neben der Deutschordenskommende in Mainz ist der heutige Sitz der Staatskanzlei von Rheinland-Pfalz.

Bau und Geschichte

Der Renaissancebau wurde von 1738 bis 1740 unter dem Oberbaudirektor und Festungsbaumeister Johann Maximilian von Welsch als Zeughaus errichtet und steht im Kontext mit einer Reihe von Bauten, die noch heute das Stadtbild bestimmen. Im ersten Stock befand sich einstmals ein Waffensaal, in dem Waffen und militärische Ausrüstungsgegenstände gelagert und instandgesetzt wurden. Dort hingen zwei Ölgemälde Grundriss der Vestung Mainz mit dem von zwei Engeln getragenen Wappen des Kurfürsten Philipp Karl von Eltz, samt allegorischer Figuren und ein Perspectivischer Auftrag ser Stadt Mayntz sambt der Facade des Zeughauses gegen den Rhein, mit allegorischen Figuren des Rheines und des Handels. Der über der Mitte der Fassade befindliche Dreiecksgiebel ist mit dem Kriegsgott Mars, gestaltet von Burkard Zamels, und dem Wappen des Kurfürsten von Eltz, mit springendem Löwen und Mainzer Rad, geschmückt. Das Gebäude wird von einem Mansarddach bedeckt.

Auf dem zur Mitternacht ausgerichteten Teil, der Stadtseite, früher zum Sautanz genannt, fand man in den Jahren 1736 und 1740 zwei Pfeiler der Brücke, die Karl der Große in den Jahren 803 bis 813 erbaut hatte. Diese 500 Meter lange Brücke war zum Kasteller Amtshaus ausgerichtet. Auch dort fand man entsprechende Pfeilerreste. Im März 1858 konnte man bei niedrigem Wasserstand die noch vorhandenen Reste von 19 Strompfeilern besichtigen. In Wittmanns Chronik der niedrigsten Wasserstände des Rheines ist dies belegt. Heute führt die Theodor-Heuss-Brücke direkt auf das Neue Zeughaus zu und biegt erst in unmittelbarer Nähe ab.

Obwohl das Arsenal eigentlich ein Zweckbau war, ist es mit den architektonischen Elementen eines Palais ausgestattet. Welsch orientierte sich an den Bauelementen des benachbarten Deutschauses. Die Rundbogenfenster des Erdgeschosses sind zum Schutz mit schmiedeeisernen Gittern versehen. Sie sind mit kriegerischen Attributen versehen und zeigen Wappen, Fahnen und Schilde. Im Obergeschoss sind die Fenster mit Helmen geschmückt. Zwei große Tore öffnen sich zum Rhein hin, dort konnten Geschütze und anderes schweres Kriegsgerät zum Transport mit dem Schiff bereitgestellt werden. Anstelle der heutigen Brücke befanden sich vor der Rheinregulierung Schiffsanlegestellen.

Standort

Der Standort für dieses Waffenarsenal war an der Nähe der Kaserne der kurfürstlichen Truppen orientiert, die unter anderem auf dem Schlossplatz des kurfürstlichen Schlosses exerzieren konnten. Gleichzeitig war der Rheinübergang über die strategisch wichtige Schiffsbrücke geschützt. Die nahe Mühlpforte war ein wichtiger Teil der Stadtbefestigung. Das Gebäude befindet sich in einer Flucht mit den Deutschhaus.

Kriegswichtige Einrichtung

::Kapitulationspunkt XII. , die der General der Brigade d'Oyré, Kommandant en chef von Mainz und Kastel 1793 zur Beendigung der Belagerung von Mainz mit der preusischen Führung vereinbart hat.
::Quelle:Privilegierte Mainzer Zeitung, Nr. 1 vom 29.07.1793.

Heutige Nutzung

Seit dem Jahr 1956 wurde das Neue Zeughaus zur Rheinland-Pfälzischen Staatskanzlei aus- und umgebaut. Erst 1960 konnte die Staatskanzlei dann in das wiederhergerichtete Gebäude einziehen, nachdem sie zuvor im Bassenheimer Hof untergebracht war. Zu diesem Zweck wurde das Gebäude, welches im zweiten Weltkrieg bis auf die Keller und Außenmauern zerstört wurde, im inneren mit vier, statt zwei, Etagen ausgebaut. Auch das Mansarddach wurde als Bürogeschoss genutzt. Lediglich der dem Rhein zugewandte Teil des Obergeschosses blieb in seiner Dimension erhalten und dient heute als Festsaal für Staatsempfänge.

Im Gebaäude befindet sich auch eine Stresemann-Gedenkstätte, welche die Stresemann-Gesellschaft für Veranstaltungen nutzt.

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